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Eger-Radweg: BN fordert Umplanung bei Neuhaus

Im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange wurde auch der Bund Naturschutz von der Regierung von Oberfranken zum Ausbau des Egerradwegs um Stellungnahme gebeten. Der Bund Naturschutz steht voll und ganz hinter dem grenzüberschreitenden Projekt „Naturerlebnis Eger-Radweg.“ Das Projekt trägt zur Stärkung des bayerisch-böhmischen Grenzgebiets als attraktive Urlaubsregion bei. Es entsteht eine attraktive Radwegeverbindung in einem naturnahen und landschaftlich reizvollen Flusstal.

 

12.11.2016

Der BN kann die vorliegende Planung, auch im bestehenden Naturschutzgebiet Egertal, weitgehend mittragen.

Egerradweg: Bedenken gegen Planungen zwischen Cafe Egerstau und Sommerhau

Erhebliche Bedenken haben wir jedoch im Bauabschnitt nördlich von Neuhaus, vom Egersteg beim Cafe Egerstau bis zur Königsmühle sowie in der Fortführung bis zur Massemühle. Denn hier ist eine völlige Neuerschließung direkt an der Eger auf insgesamt 1,7 Kilometer Länge vorgesehen.

Oberhalb der Königsmühle müssten Stützmauern und Gabionen (mit Steinen gefüllte Drahtkörbe) eingebaut werden, um den Radweg um einen Felsen herumzuführen. Auf 34 Metern Länge soll die Trasse auf einem Steg entlang der Eger geführt werden. Direkt neben der Kreisstraße müsste ein Seitental mit einer 20 Meter breiten Brücke überquert werden. Das kostet alles viel Geld.

Planungen im FFH- und im Naturschutzgebiet

Dieser Abschnitt befindet sich auf 380 Meter Länge im Naturschutzgebiet Egertal. Nach § 4 der Schutzgebietsverordnung ist es verboten, Aufschüttungen, Ablagerungen und Grabungen vorzunehmen (Abs. 2). Gemäß Abs. 3 ist es untersagt, Straßen, Wege, Pfade, Steige oder Plätze neu anzulegen oder bestehende zu verändern. Demzufolge halten wir das Bauvorhaben hier für rechtswidrig und unzulässig.

Der Abschnitt unterhalb, von der Königsmühle bis zur Massemühle, ist ein völlig ruhiger, naturnaher Talbereich ohne jegliche Erschließung. Auch hier ist eine Neuerschließung in dem FFH-Gebiet ein erheblicher, aber vermeidbarer Eingriff, der nach dem Naturschutzgesetz zu unterlassen ist. Denn es ist eine Alternative möglich.

Der Bund Naturschutz lehnt die Planung in diesem Bereich ab. Wir fordern eine Umplanung des Radwegs in diesem ökologisch sensiblen Abschnitt des Egertals, vom Egersteg beim Cafe Egerstau bis zur Massemühle.

Wir plädieren für ein Alternativkonzept auf der Südseite des Egertals unter Einbeziehung bestehender Wege und der Forststraße „Unterer Brand“ bis Massemühle.

Wir halten es durchaus für zumutbar, dass ein Fahrradweg auch mal ein Stück Steigung einschließt und auf kurzer Strecke 200 – 300 Meter abseits des Flusses verläuft.

Erfahrenen Radlern in der BN-Kreisgruppe ist im übrigen kein Flussradweg im Mittelgebirge bekannt, der ständig am Fluss verläuft und völlig ohne Anstiege trassiert ist.

Naturschutz mit mehr KOnsequenz verfolgen

Der BN fordert die zuständigen Behörden auf, den Schutz der Natur wieder mit mehr Konsequenz zu verfolgen. Es kann nicht sein, dass der Naturschutz zum Zustimmorgan degradiert wird und mit der Zauberformel Ausgleichsmaßnahmen jeder Eingriff legitimiert wird.