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BN lehnt Gleichstromtrasse SuedOstLink ab

Ein heißes Eisen, verbunden mit vielen Emotionen: Fred Terporten-Löhner und Karl Paulus waren beim planungsbegleitenden Forum SuedOstLink des Netzbetreibers TENNET am 18.07.2016 in Bad Alexandersbad dabei. Die Fa. Tennet war sehr bemüht um frühzeitige Information, sowie es von der Bundesnetzagentur vorgesehen ist.

18.07.2016

Gleichstromtrasse SuedOstLink:
die Einschätzung der BN-Kreisgruppe

Die vorgeschriebene Geradlinigkeit der Gleichstromverbindung von Wolmirstedt bei Magdeburg und dem Endpunkt Isar bei München, wird einen Verlauf um oder durch das Fichtelgebirge nehmen. Es wird nicht mehr diskutiert über das Ob oder den Sinn, sondern nur noch um das Wie. Eine genauere Trassenführung wird erst Ende September, Anfang Oktober feststehen. Es wird sich dabei um einen etwa 1 Km breiten Korridor handeln.

Ein direkter Verlauf über das Fichtelgebirge ist wohl eher unwahrscheinlich. Vermutlich wäre ein Verlauf neben dem Ostbayern-Ring denkbar, aber auch eine Verlegung entlang der Autobahn (A9 oder A 93?). Die Raumwiderstände werden derzeit abgeprüft.

Die Firma TENNET hat noch keine 600 Km lange Erdleitung HGÜ verlegt. Es handelt sich also um ein absolutes Novum bei der Verlegung in einen harten Untergrund. Die Kosten sind kaum abschätzbar. Der Netzbetreiber hält alles für technisch machbar. Auch Tunnelbauten werden in Erwägung gezogen.

Die dezentrale Energieversorgung und damit die Energiewende werden massiv behindert

Der Bund Naturschutz lehnt dieses Projekt entschieden ab. Die Verlegung der Leitung behindert maßgeblich die Bemühungen um eine dezentrale Energieversorgung sowie es der Landkreis Wunsiedel vorbildlich angegangen ist.

Neben Strom aus Offshore-Anlagen und Windenergie aus Ostdeutschland, wird auch ein Anteil Kohleenergie in den Süden transportiert. Diese Leitung garantiert demnach die Fortführung der Verstromung mit CO2 schädlichen Treibhausgasen aus dem Kohleabbau.

Die Verlegung zementiert zudem die Abhängigkeit von großen Energiekonzernen und behindert eine Bürgerenergiewende. Auch wenn nicht ganz Bayern dezentral versorgt werden kann, könnte das Dreieck „Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien, einen so großen Anteil haben, dass diese überdimensionierten Leitungen obsolet wären.

Das um Dezentralität bemühte Fichtelgebirge bekommt eine Leitung verlegt, von der wir außer der Umweltbelastung nichts haben und nur der Süden Bayerns profitiert. Der Bau zahlreicher Windräder im LK Wunsiedel ist demnach vorbildlich aber letztendlich für die große Idee Energiewende von untergeordneter Bedeutung.

Einziger Trost, die Trasse soll zu 100% in den Boden verlegt werden. Ausnahmen sind nur in sehr geringen Fällen möglich (technische Problembereiche oder Kommunen oder Landkreise wollen unbedingt eine Überleitung).

Für den Bund Naturschutz werden mit dieser politischen Entscheidung wieder einmal Großkapitalstrukturen bedient und der Bürger zahlt die Zeche. Der Bund Naturschutz wird sich im Rahmen seiner Möglichkeiten um eine Abkehr von diesen Plänen bemühen.